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Im Heizhaus der Siedlung Lehmanns Brink. Jörg Altenbeck (rechts) von der GEWOBAU und Peer Tripp, Leiter Großkunden bei der Stadtwerke Essen AG.

Bio-Erdgas sorgt für vorbildliche Umweltbilanz

Im Heizhaus, in dem Heizer in den 1960er-Jahren im Schichtdienst Koks ins Feuer schaufelten, arbeitet heute ein Blockheizkraftwerk (BHKW). Die Anlage versorgt nicht nur rund 780 Wohnungen der GEWOBAU am Lehmanns Brink in Überruhr-Hinsel mit Wärme, sondern auch ein Ärztehaus, einen Kindergarten, ein Altenheim, ein Einkaufszentrum und mehrere private Häuser. Dabei sorgt die Wohnungsgenossenschaft mit Bio-Erdgas der Stadtwerke Essen AG für eine vorbildliche Umweltbilanz.

„Wir sind den Mietern verpflichtet“, betont Sprecherin Corina Avaria. Schließlich sind diese zugleich auch Miteigentümer der GEWOBAU. Beim Umweltschutz versteht sich die Genossenschaft als ein Vorreiter bei zukunftsweisenden Technologien wie Fotovoltaikanlagen oder BHKWs. Fortlaufend werden die rund 5.700 Wohnungen im Essener Stadtgebiet den heutigen Anforderungen an Grundriss und Barrierefreiheit angepasst und energetisch saniert – so auch in der Siedlung in Überruhr-Hinsel. Neubauten stehen neben modernisierten Altbauten, und alle werden über ein Nahwärmenetz mit Wärme für Heizung und Warmwasser versorgt. Das zentrale Heizhaus hält die GEWOBAU auf dem neuesten Stand. Ende 2012 gesellte sich zu den zwei Heizkesseln ein BHKW, das fortan mit einer thermischen Leistung von 498 Kilowatt (kW) die Grundlast trägt.

775 Tonnen CO2 gespart
Durch die Fensterfront am Lehmanns Brink 2 schaut man auf das BHKW und sein LCD-Display. „352 kW“ ist dort unter anderem zu lesen, ein Wert, der geringfügig wechselt und die aktuelle Stromproduktion anzeigt. Jörg Altenbeck, bei der GEWOBAU für die Instandhaltung und Modernisierung zuständig, rechnet mit jährlich 2,46 Millionen Kilowattstunden, die gegen Vergütung auf der Grundlage des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Dabei geht er bei der Siedlung von rund 7.000 Betriebsstunden aus, „perfekt für ein BHKW“. Einen Vorteil durch die neue Anlage streicht Jörg Altenbeck besonders heraus: „Durch das mit Bio-Erdgas betriebene BHKW sparen wir 775 Tonnen CO2 pro Jahr ein.“

Reduzierung des Primärenergiebedarfs
Peer Tripp, Leiter Großkunden der Stadtwerke Essen AG, empfiehlt Bio-Erdgas insbesondere für BHKWs. Zum einen lässt sich mit dem Energieträger bei Nahwärmeprojekten der Primärenergiefaktor senken, um die Anforderungen der  Energieeinsparverordnung (EnEV)  einzuhalten. Zum anderen gibt es besonders attraktive Vergütungen. Entscheidend bei der Finanzierung ist dabei, ob man eine Vergütung nach dem KWK-Gesetz oder nach dem EEG anstrebt. Da kann es von Fall zu Fall große Unterschiede geben. Die Stadtwerke Essen AG steht Interessenten beratend zur Seite: „Wie im hier vorliegenden Projekt bei der GEWOBAU unterstützen wir Geschäftspartner gerne mit Machbarkeitsstudien, die auch die Fragen zur Amortisierung oder Geräteauswahl beantworten“, erklärt Peer Tripp.